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Warum Verabredungen unter Kindern so wichtig sind

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Als ich noch ein Kind war, war es gang und gäbe, dass sich die Kinder nachmittags zum Spielen auf der Straße getroffen haben. Das Ganze funktionierte ohne WhatsApp oder Telefonat der Eltern. Man musste dazu nur mit dem Fahrrad durch die Straße fahren und irgendeine Haustüre öffnete sich binnen kürzester Zeit und ein Kind kam zum Spielen heraus. Im Laufe des nachmittags versammelte sich so eine ganze Herde an Kindern verschiedenen Alters auf der Straße zum Spielen. Bis zum Abendessen fuhren wir Fahrrad und Inliner oder spielten auf der Straße sowie in den Gärten verschiedener Kinder. Sorgen mussten sich unsere Eltern dabei nicht machen, denn jeder achtete auf jeden.

Verabredungen unter Kindern nehmen immer häufiger ab

Heute ist das Verhalten beim Verabreden der Kinder ganz anders. In der Regel verabreden sich die Mütter zum Kaffeetrinken und lassen ihre Kinder währenddessen miteinander spielen. Völlig okay, denn auch der soziale Kontakt und Austausch zwischen den Müttern ist wichtig. Jedoch ist auch immer wieder zu beobachten, dass in den meisten Familien kaum Zeit für Verabredungen zur Verfügung steht. Dies liegt womöglich daran, dass die Eltern, insbesondere die Mütter oftmals auch am Nachmittag arbeiten und die Kinder lange im Kindergarten oder in der Schulbetreuung bleiben. Oder aber die Kinder in Vereinen aktiv sind und dadurch wenig Zeit für Freunde bleibt. Viele Kinder verabreden sich jedoch auch nicht, weil kein Interesse der Eltern besteht oder sie der Meinung sind, dass die Kinder sich ja im Kindergarten oder der Schule sehen und auch dort miteinander spielen können.

Verabredungen sind wichtig

Während einer Verabredung außerhalb des Kindergartens können die Kinder ungestört und ohne den Einfluss anderer Kinder spielen und sprechen. Zudem werden die sozialen Kontakte auf diese Weise noch einmal gefestigt und der Zusammenhalt gestärkt. Die Kinder können sehen wie das Kinderzimmer des anderen aussieht und mit anderen Spielsachen spielen.

Kleinere Kinder werden durch das Verabreden mutiger, wenn sie alleine bei der anderen Familie, aber durch den Spielkamerad bei einer ihm vertrauten Person bleiben können. Bei einer Verabredung sehen die Kinder zusätzlich wie es in anderen Familien läuft und lernen mit deren Regeln umzugehen. Dies kann beispielsweise sein, dass kein süßes Getränk zur Verfügung steht, dass nur am Tisch gegessen werden darf oder die Schuhe beim Betreten der Wohnung ausgezogen werden.

Wichtig ist, dass bei einer Verabredung der Fernseher und die Tablets ausbleiben, denn die Kinder können sich wunderbar anders beschäftigen und in ein kreatives Spiel finden.

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Wie oft in der Woche Verabredungen stattfinden ist jedem selbst überlassen und muss natürlich in den wöchentlichen Familienplan passen. Es ist wichtig eine ausgewogene Basis zu finden. Wir versuchen, dass sich unsere Kinder neben dem regelmäßigen Eishockeytraining, welches zwei bis drei Mal in der Woche stattfindet mindestens einmal mit einem Freund oder einer Freundin verabreden können. Zudem gönnen wir ihnen aber auch gern einfach mal einen oder zwei Tage Auszeit, an denen sie ganz in Ruhe zu Hause mit ihrem Spielzeug spielen, basteln oder malen können. Denn zu viele Termine und Verabredungen sorgen nicht nur bei den Kindern sondern auch bei uns Eltern zur Überforderung.

Warum es auch für Eltern wichtig ist, dass sich Kinder verabreden

Auch für Eltern ist es wichtig und hilfreich, dass sich die Kinder untereinander verabreden. Denn wenn Verabredungen im gegenseitigen Wechsel stattfinden, können sich Eltern gegenseitig entlasten und die eigene Wohnung dient nicht immer als Treffpunkt.

Zudem kann durch das Verabreden der Kinder langfristig gesehen eine feste Beziehung zu einer anderen vertrauten Familie für zum Beispiel Notsituationen aufgebaut werden. Somit hat man immer die Absicherung, dass das Kind beim Spielkamerad bleiben kann und möchte, wenn wir Eltern Unterstützung beim Aufpassen benötigen.

Nichts erzwingen und auch mal absagen

Wenn einem das eigene Kind klar signalisiert, dass es nicht mit dem einen Kind verabreden möchte, dann sollte man diesem Wunsch nachgehen und die Verabredung ganz klar absagen. Es wird schon einen Grund haben, warum dein Kind sich nicht mit diesem anderen Kind verabreden möchte. Vielleicht gab es eine Auseinandersetzung im Kindergarten oder es passt ganz einfach nicht zwischen den beiden. Wir alle kennen dies schließlich auch von uns Erwachsenen und kommen nicht mit jedem klar. Menschen sind eben verschieden und das ist auch okay.

Generell sollten die Kinder immer Mitspracherecht bei einer Verabredung haben und entschieden dürfen wann und mit wem sie spielen möchten.

Verabreden sich deine Kinder und wenn ja, wie oft? Findest du es wichtig, dass sich deine Kinder verabreden oder findest du es eher nervig und stressig? Ich bin gespannt über dein Feedback und freue mich über deine Rückmeldung in der Kommentarfunktion. 

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